Antlitzdiagnose
Die Antlitzdiagnostik wird auch als Pathophysiognomik bezeichnet. Sie hat eine sehr lange Tradition, die bis zurück ins China des zweiten Jahrtausends v. Chr. reicht. Aber auch in unseren Kulturkreisen hat die Kunst des Gesichtlesens eine lange Geschichte. Grundlagen hierzu legte bereits Hippokrates (460-370 v. Chr.). Durch langjährige Beobachtungen und Erfahrungen wurde die Antlitzdiagnostik immer weiter entwickelt und vervollkommnet.
Heute ist ein Therapeut in der Lage, durch genaues Beobachten und Üben, Mangelerscheinungen sowie Krankheitszeichen im Gesicht abzulesen und auch Rückschlüsse auf die seelische Verfassung zu ziehen.
Für die Antlitzdiagnose können zwei Herangehensweisen genutzt werden.
Einerseits können Mangelerscheinungen des Körpers an bestimmten Mineralstoffen abgelesen werden. Hierzu werden Strukturzeichen, Färbungen und Glanze im Gesicht untersucht. Ein bekannter Vertreter dieser Herangehensweise in der Geschichte der Augendiagnostik ist Kurt Hickethier.
Andererseits können sich Organstörungen im Körper an zugehörigen Ausdruckszonen im Gesicht zeigen. Der Pathophysiognomiker Natale Ferronato (*1925) hat auf der Grundlage anatomischer Studien hierzu umfangreiche Erkenntnisse gewonnen.
Mit Hilfe beider Betrachtungen können Rückschlüsse auf vorhandene Anfälligkeiten (Dispositionen) und bereits bestehende Erkrankungen gezogen werden.
Ergänzend zur Antlitzdiagnose kann die Augendiagnose Hinweise geben.